Krankengymnastik und Manuelle Therapie sind zwei verschiedene Ansätze in der physiotherapeutischen Behandlung, die sich in ihren Schwerpunkten und Techniken unterscheiden. Die Krankengymnastik, auch als Physiotherapie bezeichnet, ist ein umfassender Ansatz, der verschiedene therapeutische Übungen und Methoden zur Rehabilitation und Prävention von Erkrankungen des Bewegungsapparates einbezieht. Hierbei stehen funktionelle Bewegungsabläufe, Kraftaufbau, Koordination und Ausdauer im Vordergrund.

Die Manuelle Therapie hingegen ist eine spezialisierte Form der physiotherapeutischen Behandlung, bei der der Therapeut gezielte manuelle Griffe und Mobilisationstechniken einsetzt, um Einschränkungen in Gelenken und Geweben zu diagnostizieren und zu behandeln. Der Fokus liegt dabei auf der Wiederherstellung der Gelenkfunktion, der Verbesserung der Beweglichkeit und der Linderung von Schmerzen im muskuloskelettalen System.

Ein Krankengymnast kann jedoch nicht automatisch als Manualtherapeut bezeichnet werden. Die Manuelle Therapie erfordert eine zusätzliche spezialisierte Ausbildung und Zertifizierung. Ein Physiotherapeut, der diese Zusatzausbildung absolviert hat, kann sich als Manualtherapeut bezeichnen und ist befähigt, spezielle manuelle Techniken in seine Behandlungen zu integrieren.

Die Berufsverbände der Physiotherapeuten unterstützen und regeln die Aus- und Weiterbildung von Physiotherapeuten in Deutschland. Der Verband betont die Bedeutung der Manuellen Therapie als qualifizierte und evidenzbasierte Methode innerhalb der Physiotherapie. Die Zertifizierung zum Manualtherapeuten stellt sicher, dass Therapeuten über das erforderliche Fachwissen und die praktischen Fähigkeiten verfügen, um die Manuelle Therapie sicher und effektiv anzuwenden.

Insgesamt bieten sowohl Krankengymnastik als auch Manuelle Therapie wertvolle Ansätze zur Verbesserung der muskuloskelettalen Gesundheit. Die Wahl zwischen den beiden hängt von der individuellen Diagnose, den Beschwerden des Patienten und den therapeutischen Zielen ab.